Startseite | zurück

  Presseberichte
  Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 04.11.1986

Orgel und Trompete: Eine interessante Paarung

(S.N.) So recht geheuer war es dem Gros der Hörer wohl nicht, was Rudolf Innig (Orgel) und Albrecht Eichberger (Trompete) am Sonntagabend multimedial inszeniert über die Bühne des Hans-Sachs-Hauses gehen ließen. "Fenster nach Marc Chagall" nannte sich das Herz- und Schaustück ihres Konzertes, eine Komposition des 1929 geborenen Petr Eben.

Eben selbst sagte darüber: "Einst sah ich Chagalls Fenster, .. .ihre Feierlichkeit riefen in mir die Vorstellung des Orgelklangs hervor... und mischten noch das Metall der Trompete hinzu." Eben setzt das in eine atonale, mit Orientalismen gewürzte Arbeit um, in der die beiden Stimmen in freier rhythmischer Bindung zueinander stehen.
Ein echter „Brocken" also, der äußerste Konzentration vom Hörer, und erst recht von den Interpreten fordert. Innig und Eichberger ließen zu jedem der vier Sätze ein Foto des entsprechenden Fensters projezieren. In ihrer Interpretation zeigten sie sich allen Anforderungen gewachsen.

Diese beiden Aspekte, technische Könnerschaft und eigenwillige, interessante Programmauswahl, prägten den gesamten Abend. Da wurde mit barockem Glanz begonnen - Telemanns „Heroische Märsche" - und geschlossen - Handels bekannte „Suite D-Dur" für Trompete und Orgel. Es gab romantische Orgelmusik von Liszt, Brahms und Mendelssohn, sowie liedhaft eingängige Choralbearbeitungen von Kauffmann und Bach ("Jesu bleibet meine Freude" aus der Kantate 147).

So vielgestaltig, interessant und abwechslungsreich kann die Paarung Orgel-Trompete also klingen.

   

 

 

Startseite | oben | zurück