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Das Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen

Der Bau und seine Geschichte
 

Bild vom Bau des Hans-Sachs-Hauses 1925. Hans-Sachs-Haus 1927. Hans-Sachs-Haus 1930.

Das Hans-Sachs-Haus, vom Architekten Alfred Fischer (Essen) entworfen, wurde im Januar 1927 vollendet. Zur damaligen Zeit war das Haus ein Synonym für eine neue Architektur - den modernen Mehrzweckbau.
Entwickelt in Berlin und Chicago war der Backsteinexpressionismus mit seiner klaren waagerechten und senkrechten Linienführung die neue architektonische Sprache der Großstädte des jungen 20sten Jahrhunderts. Er suchte die Verbindung zwischen der Ausdrucksstärke des Expressionismus und der funktionalistisch orientierten Klarheit der „Neuen Sachlichkeit“, die Harmonie von Ausdruck und Funktion und integrierte Ansätze des Bauhauses und der „De-Stijl-Gruppe“ (Niederlande).

Die Gesamtkonstruktion des Gebäudekomplexes besteht aus einem Stahlbetonskelettbau mit ausfachendem Mauerwerk, wobei die Außenfassaden mit einer vorgesetzten Klinkerverblendung versehen sind.

Die Fassade betont mit ihren fünf Stockwerken und 1.508 Fenstern eine klare horizontale Gliederung, nur in der Vertikalen von Treppenhäusern unterbrochen, die wegen des Saales nach Außen verlegt werden mussten. Neben den städtischen und staatlichen Verwaltungsorganen waren zusätzlich Privatbüros, Ladenräume, die städtische Bücherei, ein Café, ein Restaurant, ein Hotel und ein großer Konzertsaal auf 8.000 qm Nutzfläche untergebracht.
In einer Veröffentlichung aus dem Jahre 1930, in der die hervorragenden architektonischen Leistungen des Baumeisters gewürdigt wurden, heißt es unter anderem: "Das Stadtbild von Gelsenkirchen, soweit man von einem solchen als Gesamtbild überhaupt sprechen kann, hat durch den Bau des Hans-Sachs-Hauses erst sein Gesicht bekommen, - es ist hier das erste konsequente Bekenntnis zur modernen Großstadt".

Max Burchartz, Maler, Designer, Werkbund- und Bauhaus-Mitglied, schuf die farbliche Gestaltung, die erstmals  in einem öffentlichen Gebäude zur Orientierung über die einzelnen Etagen eingesetzt wurde . Rot, Blau, Gelb, Grün und wieder Rot, die Grundfarben, strukturiert und flächig in den einzelnen Etagen aufgetragen, signalisierten den Besuchern, wo sie sich gerade befanden. Farbe wurde Raumkunst.

 

Entwurf von Alfred Fischer.

Zeichnung des Entwurfs von Alfred Fischer

 

 

Weitere Informationen zum alten Hans-Sachs-Haus unter:
www.Hans-Sachs-Haus-Gelsenkirchen.de bzw. www.HSH-GE.de

 

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