Der Kustos konnte die Stadt von
der Notwendigkeit der Orgel und einer Restaurierung überzeugen und man entschied sich, eine
kostengünstige Restaurierung und Anpassung an die geänderten Umstände
vorzunehmen.
In drei Stufen sollte die
Modernisierung durch die Firma E. F. Walcker & Co. erfolgen.
Im ersten Schritt 1982
wurde der alte Spieltisch durch einen neuen elektrischen Spieltisch mit Setzeranlage und
modernen Spielhilfen ersetzt. Der alte Spieltisch steht seitdem im
Orgelmuseum in Borgentreich.
Danach wurden Register des
Pedals sowie des I. und II. Manuals und im dritten Schritt des III. und IV.
Manuals umgebaut. Insbesondere wurden die anfälligeren Taschenladen durch
mechanische Schleifladen ersetzt. Zum einen schien eine Restaurierung der
Taschenladen bei den beschränkten Geldmitteln, die zur Verfügung standen, zu
kostspielig, zum anderen hielt man diesen Umbau auch im Hinblick auf den
Klang für angemessen. Auch ein Großteil des alten Lagerwerks wurde erneuert.
Die neue Saaldecke, die nicht mehr den Bedürfnissen eines Konzertsaales
entsprach, absorbierte soviel Klangvolumen, dass man sich entschied, das
Akustikdefizit durch eine Aufstockung mit 12
zusätzlichen Registern in die vorhandenen Manuale und das Pedal zu beheben.
Die Verwendung neuer Windladen machte diese Vergrößerung der Disposition
möglich. Die
beschränkten Geldmittel ließen allerdings eine Renovierung des Pfeifenwerks
nicht zu. Jedoch entschloss man sich, die Orgel der aktuellen - jetzt
tieferen - Orchesterstimmung wieder anzupassen. 1989 war die "neue" alte Walcker-Orgel fertig gestellt.
Seit Beginn seiner Tätigkeit
konnte Karl-Heinz Obernier immer wieder bedeutende Organisten für Konzerte
in Gelsenkirchen gewinnen.
Soweit es Finanzsituation und Zustand der Orgel zuließen,
wurden zunächst regelmäßige "Orgelmatinees" und "Orgelkonzerte der Stadt Gelsenkirchen"
veranstaltet mit Organisten wie Edgar Krapp, Franz Lehrndorfer, Norbert Düchtel, Rudolf Innig,
Gerhard Weinberger, Martin Sander, Philippe Lefevre, Harry Grodberg u.a.
1990 rief Obernier den
"Gelsenkirchener Herbst" ins Leben, eine jährliche
Konzertreihe mit zunächst sieben, später vier Konzerten verschiedener Organisten in den
Monaten Oktober bis Dezember.
In den Jahren 1993, 1996 und 2000 fanden darüber hinaus
mit Unterstützung der Gelsenkirchen-Stiftung die
mittlerweile höchst renommierten "Internationalen Orgelwettbewerbe" statt.
Zahlreiche Rundfunkübertragungen von Konzerten an der
Walcker-Orgel sowie in jüngster Zeit CD-Aufnahmen mit Torsten Laux und Irénée
Peyrot konnten den Klang der Orgel auch über Gelsenkirchen hinaus
verbreiten. |