Orgelkonzert im
Hans-Sachs-Haus eröffnet neue Saison
Fernsehen
entdeckt Walcker-Orgel
Solist Prof. Krapp: "Diesem
Instrument gebührt der Titel einer Kaiserin"
GELSENKIRCHEN. Wenn die Orgel die Königin der
Instrumente sei, dann komme der Walcker-Orgel im
Hans-Sachs-Haus der Titel einer Kaiserin zu. Zu diesem Urteil
über die 1927 erbaute, während des Krieges ausgelagerte, 1949
mit wesentlichen technischen Verbesserungen wieder eingebaute
und 1976 weitgehend überholte und restaurierte Orgel im
Hans-Sachs-Haus kam dieser Tage nach einem Frobespiel
Professor Edgar Krapp aus Frankfurt.
Offenbar hat sich die Existenz des Instruments, das als eines
der wenigen noch vollständig erhaltenen Zeugnisse der Orgelbauerneuerung
zu Beginn des Jahrhunderts gilt und möglicherweise das einzige
erhaltene Instrument aus dieser Zeit ist, jetzt auch über die
Grenzen des Reviers hinaus herumgesprochen: Das Deutsche Fernsehen
will das Gelsenkirchener Instrument in einer Reportage vorstellen.
Das Aufnahmeteam hat sich für den 8. September angekündigt, für
den Tag also, an dem Professor Edgar Krapp mit einem großen Orgelkonzert
die Konzertsaison 1978/79 eröffnen wird (das erste Sinfoniekonzert
folgt drei Tage darauf). Krapp wird sein Konzert an diesem Tage
zweimal geben müssen, nachmittags für die Fernsehaufzeichnung,
ab 20 Uhr für Gelsenkirchener Freunde der Orgelmusik.
Mit Prof. Edgar Krapp stellt sich am 8. September ein Organist
vor, der als 31jähriger trotz seines jungen Alters bereits mehrfach
internationalen Lorbeer "erntete". Krapp gewann 1970 den 1. Preis
beim deutschen Hochschulwettbewerb in München, 1971 den 1. Preis
beim Mendelssohn-Wettbewerb in Berlin und den 2. Preis beim internationalen
Orgelwettbewerb in Prag und zusätzlich den 1. Preis beim internationalen
Musikwettbewerb der ARD in München.
Ein Jahr lang war Edgar Krapp, der übrigens mit dem Kustos der
Walcker-Orgel im Hans-Sachs-Haus, Musikschulleiter Karl-Heinz
Obernier, als ehemaliger Regensburger Domspatz eng befreundet
ist, Organist in Paris, wurde dann Dozent für Orgelspiel und Improvisation
an der Münchener Musikhochschule und folgte 1974 dem Ruf als Nachfolger
des berühmten Organisten Helmut Walcha an die Frankfurter Musikhochschule.
Bei seinem Konzert und der Demonstration für das Fernsehen am
8. September will Krapp die Fülle der Registratur- und Kombinationsmöglichkeiten
der Walcker-Orgel im Hans-Sachs-Haus voll nutzen. Auf dem Programm
stehen Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Cesar Franck,
Franz Liszt, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Max Reger.
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