Eine Apokalypse vom atomaren
Weltkrieg
Musikfest: Schmidt-Oratorium und
junge Elite
(HJL) Die letzten
Tage des üppig ausgestatteten, vom Besuch her allerdings nicht
immer gewürdigten Westfälischen Musikfest: noch einmal - bis
zum Sonntag - ein Gedränge von attraktiven Konzerten. Auf
einige sei noch einmal hingewiesen.
Mit beträchtlichem
Aufwand wird am 8.6., 20.15 Uhr, im Hans-Sachs-Haus Franz
Schmidts Oratorium, "Das Buch mit sieben Siegeln" aufgeführt.
Unter Leitung von GMD Uwe Mund wirken mit: Städtischer
Musikverein, Opern- und Extrachor, das Philharmonische
Orchester, ein Solisten-Team mit Hans Sotin, Star-Bassist, in
Bayreuth ebenso unter Vertrag wie in Hamburg, an der New
Yorker "Met" oder in Wien, Arley Reece, Sue Patchell, Graciela
Alperyn und Fred Silla. An der Orgel: Johannes Kalitzke.
"Schmidt, der in
der Tradition Bruckners, Mahlers und Richard Strauss steht,
hat eine Apokalypse vertont, wie sie uns heute droht: ein
atomarer Weltkrieg." So wertet Mund dieses großformatige,
eindrucksvolle Werk, das 1938 uraufgeführt wurde. Ein Jahr
später verstarb der 1874 in Preßburg geborene Franz Schmidt.
Das "Buch mit sieben Siegeln" geht auf Texte i der Offenbarung
des Johannes
zurück: Szenen von Schlachten legen den Vergleich zur heute
beschworenen Endzeit nahe. Wegen seiner hohen Anforderungen
wird das Oratorium nur selten aufgeführt. Berühmt ist vor
allem das monumentale "Hallelujah".[...] |