Orgel und
Trompete: Eine interessante Paarung
(S.N.) So recht
geheuer war es dem Gros der Hörer wohl nicht, was Rudolf Innig
(Orgel) und Albrecht Eichberger (Trompete) am Sonntagabend
multimedial inszeniert über die Bühne des Hans-Sachs-Hauses
gehen ließen. "Fenster nach Marc Chagall" nannte sich das
Herz- und Schaustück ihres Konzertes, eine Komposition des
1929 geborenen Petr Eben.
Eben selbst sagte
darüber: "Einst sah ich Chagalls Fenster, .. .ihre
Feierlichkeit riefen in mir die Vorstellung des Orgelklangs
hervor... und mischten noch das Metall der Trompete hinzu."
Eben setzt das in eine atonale, mit Orientalismen gewürzte
Arbeit um, in der die beiden Stimmen in freier rhythmischer
Bindung zueinander stehen.
Ein echter „Brocken" also, der äußerste Konzentration vom
Hörer, und erst recht von den Interpreten fordert. Innig und
Eichberger ließen zu jedem der vier Sätze ein Foto des
entsprechenden Fensters projezieren. In ihrer Interpretation
zeigten sie sich allen Anforderungen gewachsen.
Diese beiden
Aspekte, technische Könnerschaft und eigenwillige,
interessante Programmauswahl, prägten den gesamten Abend. Da
wurde mit barockem Glanz begonnen - Telemanns „Heroische
Märsche" - und geschlossen - Handels bekannte „Suite D-Dur"
für Trompete und Orgel. Es gab romantische Orgelmusik von
Liszt, Brahms und Mendelssohn, sowie liedhaft eingängige
Choralbearbeitungen von Kauffmann und Bach ("Jesu bleibet
meine Freude" aus der Kantate 147).
So vielgestaltig,
interessant und abwechslungsreich kann die Paarung
Orgel-Trompete also klingen. |