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  Presseberichte
  Buersche Zeitung, 30.04.1987

Junges Ensemble gibt ein Gastspiel im Hans-Sachs-Haus

"Deutsche Bach Vokalisten" pflegen die Aufführungspraxis des Barock

Chorleiter Prof. Gerhard Weinberger stellt sich auch als Organist vor

GELSENKIRCHEN. Die "Deutschen Bach-Vokalisten" geben am 7. Mal, 20 Uhr, ein Gastspiel im großen Saal des Hans-Sachs-Hauses. Ihr Leiter, Professor Gerhard Weinberger, ein namhafter Interpret barocker Musik, stellt sich an diesem Abend auch als Solist an der Gelsenkirchener Walcker-Orgel vor.

Der Chor singt das "Stabat mater" für zehnstimmigen Chor und Continuo von Domenico Scarlatti und die Bach-Motette "Jesu, meine Freude". Gerhard Weinberger spielt an der Orgel Bachs Toccata, Adagio und Fuge in C-Dur und von Franz Liszt Präludium und Fuge über den Namen B-A-C-H.

Das Vokalensemble "Die Deutschen Bach-Vokalisten" wurde erst im vergangenen Jahr von Gerhard Weinberger gegründet. Bereits J. S. Bach bezeichnete seine Sänger als "Vokalisten". Das 18köpfige Ensemble ist spezialisiert auf A-capella-Musik und auf instrumental begleitete Aufführungen in kleinster Besetzung.

Jedes Mitglied des Ensembles wurde durch ein Vorsingen ausgewählt, das an mehreren deutschen Musikhochschulen stattfand. Auch ehemalige Mitglieder der Regensburger Domspatzen und der Schola Cantorum Basel wirken in diesem Ensemble mit.

Grundlage der künstlerischen Arbeit ist die Beschäftigung mit einer differenzierten Aufführungspraxis, ausgehend von den entsprechenden Quellen des 17. und 18. Jahrhunderts. Dabei greift der Chor auf die vokale Praxis des Barock zurück, so werden die Altstimmen mit Countertenören besetzt. Darin ist das Ensemble einmalig in Deutschland.

Gerhard Weinberger, Jahrgang 1948, studierte an der Hochschule für Musik in München. Er war 1970 Preisträger im Fach Orgel im deutschen Hochschulwettbewerb und 1971 Preisträger im Fach Orgel im Internationalen Musikwettbewerb der westdeutschen Rundfunkanstalten (ARD). Bereits mit 29 Jahren erhielt er 1977 eine Professur an der Münchner Musikhochschule. Heute wirkt er an der Detmolder Musikhochschule als ordentlicher Professor für Orgel und als Leiter der Abteilung Kirchenmusik.

Als Organist hat sich Weinberger international einen hervorragenden Namen gemacht. Sein künstlerischer Ruf, den er auch als Dirigent und Cembalist genießt, gründet sich vor allem auf die intensive Beschäftigung mit dem Werk Bachs und dessen Schülerkreises. Durch das eingehende Studium der aufführungspraktisch relevanten Quellen des 17. und 18. Jahrhunderts gelangte er zu einer umfangreichen Kenntnis der historischen Musizierpraxis. Zahlreiche Veröffentlichungen und Abhandlungen über die Interpretation barocker Musik machten ihn zu einem führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Wiedergabe barocker Literatur.
Der Eintritt kostet sechs Mark. Schüler, Studenten, Auszubildende, Wehr- und Zivildienstleistende, Schwerbehinderte mit einer Erwerbsminderung von mindestens 70 v. H. sowie Senioren und GE-Paß-Inhaber zahlen die Hälfte. Schüler der städtischen Musikschule mit Musikschulausweis haben für 1,50 Mark Zutritt.

   

 

 

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