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  Presseberichte
  Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 11.11.1989

Kassandra-Rufe auf Konzertorgel

H. Grodberg im Hans-Sachs-Haus

(tg) Johann Sebastian Bach, Obervater der Orgelkomponisten, galt es wieder einmal zu würdigen. Am Donnerstag abend war der international renommierte Tastenvirtuose Harry Grodberg zu Gast in der Reihe der Städtischen Orgelkonzerte. Zu dem Konzert kamen leider nur etwa 20 Interessierte ins Hans-Sachs-Haus.

Grodberg, der am angesehenen Moskauer Konservatorium studiert hat, bewies mit seinen im Detail ausgeformten Interpretationen eine intensive Auseinandersetzung mit dem Bachschen Werk.

Auf dem Programm standen das Präludium und Fuge C-Dur, die Pastorale F-Dur und die Toccata und Fuge d-moll des Altmeisters aus Leipzig. Im zweiten Teil trumpfte der Organist, der sich seit Jahren in seinem Land um die Verbreitung des Bachschen Ouevres einsetzt, mit unbekannten Größen der sowjetischen klassischen Moderne auf.

Am eindrucksvollsten war das „Kassandra"-Konzert für Orgel von Mikael Tariwerdiew. Mit viel Emphase spielte Grodberg das lyrisch-dramatische Stück. Oleg Nirenbergs Fantasie über ein russisches Thema und Schostakowitschs Präludium und Fuge e-moll ergänzten das Programm.

   

 

 

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