Kassandra-Rufe auf
Konzertorgel
H. Grodberg im Hans-Sachs-Haus
(tg) Johann
Sebastian Bach, Obervater der Orgelkomponisten, galt es wieder
einmal zu würdigen. Am Donnerstag abend war der international
renommierte Tastenvirtuose Harry Grodberg zu Gast in der Reihe
der Städtischen Orgelkonzerte. Zu dem Konzert kamen leider nur
etwa 20 Interessierte ins Hans-Sachs-Haus.
Grodberg, der am
angesehenen Moskauer Konservatorium studiert hat, bewies mit
seinen im Detail ausgeformten Interpretationen eine intensive
Auseinandersetzung mit dem Bachschen Werk.
Auf dem Programm
standen das Präludium und Fuge C-Dur, die Pastorale F-Dur und
die Toccata und Fuge d-moll des Altmeisters aus Leipzig. Im
zweiten Teil trumpfte der Organist, der sich seit Jahren in
seinem Land um die Verbreitung des Bachschen Ouevres einsetzt,
mit unbekannten Größen der sowjetischen klassischen Moderne
auf.
Am
eindrucksvollsten war das „Kassandra"-Konzert für Orgel von
Mikael Tariwerdiew. Mit viel Emphase spielte Grodberg das
lyrisch-dramatische Stück. Oleg Nirenbergs Fantasie über ein
russisches Thema und Schostakowitschs Präludium und Fuge
e-moll ergänzten das Programm. |