1993 wurde der erste
Internationale Orgelwettbewerb ins Leben gerufen. Anspruchsvolles
Wettbewerbsprogramm, international renommierte Juroren und die
anspruchsvolle Orgel ließen den Wettbewerb in der Fachwelt rasch
bekannt werden. Die zweite Durchführung 1996 sowie die dritte im Jahr 2000
konnten den Wettbewerb zu einer Tradition führen, die sicherlich mit
der neu restaurierten größten Saalorgel Deutschlands weitergeführt
wird. |
Die
Wettbewerbsidee
Die Orgelmusik steht in der Musikszene nicht
unbedingt im Zentrum des allgemeinen Publikumsinteresses. Schon der
flüchtige Blick in die Programmhefte von Hörfunk- und
Fernsehabteilungen, denen auch die Orgelmusik inhaltlich anvertraut
ist, spiegelt diesen Eindruck wider, ebenso die Konzertprogramme
landauf und landab. Die Orgelmusik hat dort wenig Platz. Vielleicht
liegen die Gründe dafür ja bei der Orgelmusik selbst. Die
Originalwerke für Orgel verlangen nämlich vom Zuhörer wegen ihrer
kompositorischen Dichte mit hoch komplizierten kontrapunktischen
Verflechtungen ein unerhörtes Maß an Konzentration, vergleichbar mit
dem bei der Kammermusik geforderten Zuhörerengagement.
Schlechte Voraussetzungen, um ein Massenpublikum
für Orgelkonzerte zu begeistern. Die Organisten werden im Vergleich
zu anderen Musikern trotz gleichwertiger hochvirtuoser Leistungen
vom Konzertbetrieb weniger wahrgenommen. Ja, nicht selten üben sie
ihre beeindruckende Kunst fast im Verborgenen aus. Letzteres
Phänomen liegt nun wieder an der Raumgebundenheit der Orgeln, findet
man sie doch zumeist in Kirchenräumen und weit weniger in den
Konzertsälen. Kurz, die Organisten haben es schwer, ein Podium, ein
Publikum zu finden.
Musikwettbewerbe haben immer
das Ziel, Nachwuchstalente zu entdecken, zu fördern und ihnen für
den weiteren Weg beste Starthilfen zu sichern. Das gilt besonders
für Konzertorganisten. Es ist nicht leicht, für sie einen Wettbewerb
einzurichten, der den Teilnehmern hilft, sich auf möglichst viele
Situationen einer künftigen Konzerttätigkeit vorzubereiten mit einem
viele Facetten umfassenden Repertoire.
In Gelsenkirchen boten sich
mit der symphonisch disponierten Walcker-Orgel, mit dem großen Saal
des Hans-Sachs-Hauses und mit dem Philharmonischen Orchester
Gelsenkirchen, heute Neue Philharmonie Westfalen, ideale Voraussetzungen für einen Wettbewerb mit
höchstem künstlerischen Anspruch. |
Das Charakteristikum des Wettbewerbs
Der Gelsenkirchener
Internationale Orgelwettbewerb zeichnet sich dadurch aus, dass alle
Durchgänge an ein und demselben Instrument, eben an der großen
Konzertorgel im Hans-Sachs-Haus durchgeführt werden. So gelten für alle Teilnehmer von der ersten Runde an die gleichen
Bedingungen.
Anders als bei den meisten anderen Wettbewerben ist zudem der
Organist coram publico auf dem Podium aktiv. Nicht nur
Virtuosität, sondern auch Podiumsreife sind Voraussetzung und
Kriterium des Wettbewerbs. |
Förderung
Träger dieser Veranstaltung ist die
Gelsenkirchen-Stiftung, eine gemeinschaftliche Initiative
Gelsenkirchener Wirtschaftsunternehmen. Die Mitglieder der
Gelsenkirchen-Stiftung sehen ihre Aufgabe vor allem darin, Kunst,
Kultur, Wissenschaft und Sport zu fördern und durch eigene
Veranstaltungen Impulse für den Standort Gelsenkirchen zu geben. Ihr besonderes
Engagement für den Internationalen Orgelwettbewerb Gelsenkirchen
will die Gelsenkirchen-Stiftung deshalb auch als einen Beitrag
zum Strukturwandel und zur Zukunftsentwicklung der Stadt
Gelsenkirchen und der Emscher-Lippe-Region verstanden wissen.
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