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Das Fernwerk
 

Ein Fernwerk ist ein vom Hauptwerk räumlich entfernt aufgestellter Teil des Orgelwerks, mit dem besondere Klangwirkungen, wie z.B. Echos, erzielt werden können.
Als Orgel für sich verfügte das Fernwerk im Hans-Sachs-Haus über ein eigenes elektrisches Orgelgebläse sowie über 9 Register und zusätzlich zwei Pedalregister. Es war besonders hell gestimmt und eignete sich besonders, um einen lichten, ätherischen, sphärischen Klang zu erzeugen.

 

Manuale und Pedale des Spieltisches vom 1927. Bild: Orgelmuseum Borgentreich.

Anordnung der einzelnen Werke der Orgel oberhalb der Bühne im Hans-Sachs-Haus

F = Fernwerk
P = Pedal
1 = I. Manual
2 = II. Manual
3 = III. Manual
4 = IV. Manual

   

Das Fernwerk war im Dach über dem Hauptwerk der Orgel untergebracht. Durch einen Schallkanal wurde der Schall oberhalb der Saaldecke in den hinteren Teil des Zuschauerraums geleitet, wo er durch eine Öffnung in der Saaldecke austreten konnte.

Dieser Schallkanal war 18 Meter lang, zweieinhalb Meter im Durchmesser im Quadrat. In diesen Kanal ragten abwechselnd von rechts und links Querwände hinein, um den Weg künstlich zu verlängern und den Schall zu brechen.

Als der Konzertsaal 1955 in einen Mehrzwecksaal umgebaut wurde, wurden auch die Holzschürze, die zwischen die Fensterfriese eingezogen waren und die dem Zweck der gleichmäßigen Verteilung der über den Schallkanal geleiteten Klänge des Orgelfernwerks im Raum dienten, entfernt. Gleichzeitig wurde die Saaldecke niedriger gehängt. Das Fernwerk wurde stillgelegt.

Bei der nächsten Renovierung des Saales 1974/75 wurden die Register des Fernwerks ausgebaut und wahrscheinlich verschrottet.

Schematische Zeichnung des Schallkanals von oben mit Querwänden (der Pfeil zeigt den Weg des Schalls)

 

 

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